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Nachrichten > Kultur und Bildung

AIDS on Stage - Blicke auf die Zeit nach dem Tod


V.l.: Joachim Jäger (Kathrin Zeber), Tamara Jäger-Chaduque (Kathrin Adolph), Bella von Borke (Ricarda Fahrbach), Dr. med. Hubert Miltenbrock (David Sigmund). (Fotos: C.Richter)

(ak) Die Theater-AG des Hohenstaufen-Gymnasiums Eberbach (HSG) hat sich einer schwierigen Aufgabe gestellt. Für die Teilnahme am Schulwettbewerb „AIDS on Stage – Jugendliche inszenieren Mankell“, der vom Bundesgesundheitsministerium und dem Kinderhilfswerk Plan ausgerichtet wird, haben sie nach dem Buch „Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt“ von Henning Mankell unter der Leitung von Mathilde Stähle-Buchta und Stefanie Pannes-Bayram ein Theaterstück erarbeitet und gestern Abend erstmals auf die Bühne in der gut besuchten Aula des HSG gebracht. „Theater ist nicht das Leben“, so Rektor Helmut Schultz in seiner Begrüßung zur Premiere, auf die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen komme es an. Somit sei die Arbeit der Theater-AG auch Schule, wie er sie sich wünsche. Er wies auf aktuelle Meldungen in der Presse hin, die von um 30 % gestiegenen AIDS-Neuinfektionen sprechen.
Die junge Truppe hat Szenen aneinander gereiht, die Einblicke gewähren in das Leben mehrerer Menschen. Sie alle verbindet, eine Beziehung zu Axel Jäger zu haben. Axel Jäger ist tot, schon seit langem lebte er von seiner Umwelt zurück gezogen, woran er gestorben ist, weiss zunächst keiner. Das Stück beginnt mit Gedanken über Toleranz und Mitgefühl, Einsamkeit und Anderssein. In der ersten Szene sitzen die Vorstandmitglieder Dr. Emil van der Veert (Johannes Hofmeister), Prof. Ulrike Walter (Sara Brich), Dr. med. Hubert Miltenbrock (David Sigmund), Dr. med. Zora Zick (Ricarda Fahrbach) und Elisa Schuhknecht (Hannah Bohnert) und in einer Besprechung zusammen. Sie lehnen ab, das von Dr. Miltenbrock entwickelte Medikament, das AIDS heilen kann, zu vertreiben, denn es würde den Absatz der anderen AIDS-Medikamente schwächen – schlecht für die ohnehin angespannte finanzielle Situation des Unternehmens. Wie im Fernsehen kommen nun Werbespots: „Oxy illusion“, ein unfehlbares Waschmittel und Medikamente von „Medicomed“ werden angepriesen.
In der Talkshow der strahlenden Moderatorin Bella von Borke (Ricarda Fahrbach) brüstet sich der Bruder von Axel Jäger, Joachim Jäger (Kathrin Zeber), einen Überfall während seines Urlaubs in Afrika nur knapp überlebt zu haben. Seine genervte Tochter Anja findet alles ziemlich übertrieben und seine sichtbar traumatisierte Frau Birgit (Anna Schuh) zittert und wackelt noch immer heftigst beim Gedanken an dieses Erlebnis. Wieder Werbung, die Erzählung blendet über zum Dialog zwischen Amelie (Hannah Bohnert) und Daniela Jäger (Julia Gramlich), den Töchtern des Verstorbenen. Daniela trauert tief, Amelie sucht Vergessen beim Partyspaß.
Die nächste Szene verbindet das bisher Gesehene: Zur Testamentseröffnung treffen sich bei Notar Klaus-Maria Stüver (Jan Wacker) die Töchter Axel Jägers, sein Bruder Joachim mit Familie, sein Freund Dr. Miltenbrock und seine geschiedene Ehefrau Tamara Jäger-Chaduque (Kathrin Adolph), immer im Stress zwischen Schönheitsfarm und Step-Aerobic.
Ganz gegen die Hoffnung der Anwesenden vermacht er sein beträchtliches Vermögen der Kindernothilfe. Die Familie und der Freund erhalten seine wahren Kostbarkeiten: Erinnerungen. Ein Erinnerungsbuch für die Töchter, Tickets für einen Flug nach Afrika für den Bruder und dessen Familie, die Stadtwohnung für die Ex-Frau und ein Mangobäumchen für seinen Freund. Jeder bekommt dazu noch einen persönlichen Brief, sie erfahren vom Tod durch den HI-Virus. Mit diesem unerwarteten Vermächtnis geht jeder der Erbenden unterschiedlich um, ein Spiegelbild der verschiedenen Charaktere in einer Gesellschaft.
Die nächsten Szenen richten den Blick auf das persönliche Erleben der Familie, die nun mit dem Thema AIDS wie gebrandmarkt ist.
Die Theater-AG hat sich bei der Vorbereitung mit diesem Thema intensiv auseinander gesetzt, auch Kontakt aufgenommen mit der AIDS-Hilfe Heidelberg. Sie haben sich berühren lassen vom Schicksal Betroffener und sich auf den Weg gemacht, mit ihrem Stück Andere zu berühren. Bei allem gebotenen Ernst hat die Theater-AG jedoch den Humor nicht verloren. Besonders die Aerobic-Szene mit Vortänzer Justin (Johannes Hofmeister) im violetten, hautengen Catsuit und mit wichtigem Headset ausgestattet, sorgte für begeistertes Gelächter im Publikum.
In das eindrucksvolle Finale ließ David Sigmund Herzblut fließen. Ganz allein im Rampenlicht hielt er minutenlang einen eindringlichen Monolog gegen das Vergessen.
Weitere Aufführungen finden heute und morgen Abend, jeweils um 20 Uhr in der Aula des HSG statt. Karten sind in der Buchhandlung Greif, in der Buchhandlung Sigmund und an der Abendkasse erhältlich.

07.10.05

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