Große Emotionen in Eberbach

(bro) (chd) Gestern traf im ersten Spiel der Rückrunde 2012 der TV Eberbach auf den USC Freiburg 1 - Tabellenletzter gegen den Fünften der Tabelle. Beide Mannschaften waren hoch motiviert, doch ein solches Spiel hätte wohl keine der Mannschaften erwartet. Vor nahezu voller Hohenstaufen Sporthalle lieferten sich beide Teams einen Volleyballkrimi erster Güte.

Im ersten Satz deutete sich bereits an, was für Potenzial in dieser Begegnung steckte. Sehr lange Ballwechsel mit spektakulären Abwehraktionen auf beiden Seiten waren die Regel. Doch leider gelang es zur Mitte des Satzes den gegnerischen Aufschlagspielern, die Eberbacher Annahme mit knallharten, langen Sprungaufschlägen zu knacken. So musste man diesen Satz deutlich mit 25:15 abgeben. Doch die Eberbacher gaben nicht auf. Sie kamen immer besser ins Spiel, und das Publikum stand wie der berühmte zwölfte Mann (siebter Mann im Volleyball) hinter der Heimmannschaft. Zuspieler Jochen Schmitt servierte seinen Angreifern abwechslungsreiche Bälle, und diese versenkten sie in regelmäßigen Abständen. Doch gerade die Abwehr und Spielaufbauarbeit der Gäste war aller Ehren wert. Kein Ball wurde verloren gegeben und um jeden Ball wurde gekämpft. Doch auch die Heimmannschaft gab nie auf. Selbst einen Rückstand von sechs Punkten wurde wieder erkämpft, und dank guter Blockarbeit von Sebastian Altermann und gnadenlosen Angriffen von Konstantin Nei gelang es Eberbach, den Satz mit 28:26 für sich zu entscheiden. Im dritten Satz war es dann so weit, dass jeder Spieler der Heimmannschaft an seinem oberen Limit spielte. Die starken Annahmen der Gäste wurden souverän von Thorsten Grimme und Timo Goes zu ihrem Zuspieler gebracht, und so konnte Eberbach auch diesen Satz mit 25:21 für sich verbuchen. Im vierten Satz zeigten dann die Gäste wieder, was sie im Aufschlag zu bieten hatten. Unwahrscheinliche Sprungaufschläge hagelten auf die Eberbacher ein. Bälle, die nach vorne gebracht werden und zum Angriff ausgespielt werden konnten, wurden in grandioser Manier von den Gästen abgewehrt. Spektakuläre Flugeinlagen sorgten für immer größere Spannung und Emotionen, was das Publikum direkt an die Spieler weiterleitete. Bei einem Spielstand von 19:08 für die Gäste entschied sich Trainer Heinz Bach für eine große taktische Leistung. Er wechselte einige Stammspieler aus, um diese für den sich anbahnenden Tie Break zu schonen und gab gleichzeitig den sich schon oftmals bewehrten Jugendspielern Lukas Münch, Sebastian Burger und Andreas Scheffner die Möglichkeit, sich erneut zu beweisen. Dies gelang ihnen auch, sie konnten tatsächlich den Vorsprung verkürzen, aber die Gäste ließen sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und entschieden den Satz 25:15 für sich. Nun war es so weit, der Tie Break stand an. Jeder Punkt wurde von der Heimmannschaft und den Zuschauern wie ein Spielgewinn gefeiert. Eine große Leistung der Freiburger, dass sie in der Lage waren, diesem emotionalen Ansturm standzuhalten. Beide Mannschaften setzten auf ihre bisherige Leistung nochmals eine ganze Stufe drauf. Nie gab eine Mannschaft das Spiel verloren, und selbst bei einem Spielstand von 13:11 für die Gäste kam Eberbach durch fantastische Angriffe von Jannick Richter zurück ins Spiel. 14:13 für Eberbach. Dann kam es zu der Aktion, die jeden in der Halle die Luft anhalten ließ. Die Freiburger Annahme, die das gesamte Spiel über ohne Fehl und Tadel war, wurde zu weit nach vorne gebracht. Sie flog auf die Eberbacher Seite, und Christopher Dietz verwandelte dieses Geschenk zum Satz und ersten Spielgewinn der Saison. Die Freude war unbeschreiblich. Es war als fiele von den Eberbacher eine große Last, und das zeigten sie auch. Zu einer solchen kämpferischen Leistung wäre die Mannschaft ohne die grandiose Stimmung des Publikums sicher nicht in der Lage gewesen.

15.01.12

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