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Geldvermögen ohne Verwaltungsaufwand gemeinnützig anlegen


Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann sowie die Sparkassendirektoren Gerhard Stock und Helmut Augustin stellten gemeinsam mit Geschäftsführer Clemens Throm (v.l.) das Stiftungsmodell vor. (Foto: Hubert Richter)

(hr) Mit der Gründung einer Stiftergemeinschaft bietet die Sparkasse Neckartal-Odenwald eine Möglichkeit, Geldvermögen steuerbegünstigt für gemeinnützige Zwecke "arbeiten" zu lassen.

Formal handelt es sich bei der "Stiftergemeinschaft Sparkasse Neckartal-Odenwald" um eine Stiftung des Bürgerlichen Rechts mit Sitz in Mosbach. Ihr Zweck ist die Förderung unterschiedlicher gemeinnütziger Projekte im Geschäftsgebiet der Sparkasse, zu dem auch der Raum Eberbach gehört. Die Stiftergemeinschaft ist eine von fast 740 Stiftungen, die die Sparkassen-Finanzgruppe derzeit schon unterhält. Gegründet wurde sie mit einem Startkapital von 100.000 Euro im vergangenen Jahr. In diesem Jahr stockte die Sparkasse das Kapital nochmals um 100.000 Euro auf. Da bei Stiftungen das Kapital erhalten bleiben muss und somit mögliche Fördergelder nur aus den Zinsen kommen können, sind mit 200.000 Euro bei derzeit niedrigem Zinsniveau keine großen Sprünge zu machen. Deshalb sehen der Stiftungsvorsitzende, Sparkassendirektor Gerhard Stock, und sein Stellvertreter, Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann, die 200.000 Euro nur als Anschubfinanzierung. Die Sparkasse plant, in jedem Jahr weitere 100.000 Euro in das Stiftungskapital einzubringen. Außerdem sollen, beginnend in diesem Jahr, von der Sparkasse jährlich 100.000 Euro an Spenden an die Stiftung gehen, die dann direkt an Förderprojekte weitergereicht werden können und nicht dem Stiftungskapital zufließen. Die bisherigen Sponsoring- und Spendenaktivitäten der Sparkasse in der Region sollen durch dieses zusätzliche Engagement aber nicht eingeschränkt werden, so Stock.
Wie der Begriff "Stiftergemeinschaft" schon andeutet, können sich neben der Sparkasse auch weitere Institutionen und Personen daran beteiligen. Zustiftungen sind ab einem Betrag von 5.000 Euro möglich. Ab 25.000 Euro kann der Stifter auch den Verwendungszweck seines Kapitalerlöses angeben, und ab 50.000 Euro kann er seiner "Unterstiftung" neben dem Zweck auch einen eigenen Namen geben. Wer sein Geldvermögen gemeinnützig anlegen möchte, kann damit den bürokratischen Aufwand einer eigenen Stiftung umgehen, denn verwaltet wird alles durch Stiftungs-Geschäftsführer Clemens Throm von der Sparkasse. Über die Verwendung der Stiftungserlöse und Spenden entscheidet der Vorstand, dem neben Stock und Jann auch Sparkassendirektor Helmut Augustin angehört. Beraten wird der Vorstand durch ein fünfköpfiges Kuratorium, das aus Bürgermeistern des Geschäftsgebiets der Sparkasse besteht. Darin vertreten ist auch Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert. Für dieses Jahr sind bereits Förderprojekte festgelegt, überwiegend im Raum Mosbach sowie die Schlossfestspiele Zwingenberg.
Wer sich an der Stiftergemeinschaft beteiligen möchte, kann auf Beratung durch die Sparkasse Neckartal-Odenwald bauen.

Der Sparkassenvorstand nutzte die Vorstellung der Stiftung in dieser Woche in Mosbach auch zur Präsentation der Geschäftszahlen 2012. Die Bilanzsumme ist um 1,4 Prozent von 2,102 Milliarden Euro (2011) auf 2,131 Milliarden gestiegen. Die Kundeneinlagen kletterten um 0,8 Prozent auf 1,532 Milliarden Euro (2011: 1,52 Milliarden), allerdings mit einer deutlichen Verschiebung von den Spareinlagen (-8,8 Prozent) hin zu Sicht- und Termineinlagen (+ 13,4 Prozent). Auch die Kundenkredite haben zugenommen, und zwar um 3,2 Prozent auf 1,072 Milliarden Euro. Das Jahresergebnis 2013 beträgt knapp 2,14 Millionen Euro. Die Sparkasse beschäftigt fast 560 Mitarbeiter und bietet knapp 50 Ausbildungsplätze. Neben den vier Hauptstellen in Mosbach, Buchen, Osterburken und Eberbach gibt es auf der Fläche 41 Geschäftsstellen und sechs SB-Geschäftsstellen.

13.07.13

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