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Nachrichten > Kultur und Bildung

Werke von Haydn, Reger und Beethoven begeisterten

(bro) (khm) Letzten Freitag musizierte im voll besuchten evangelischen Gemeindhaussaal das junge Frankfurter Aris-Streichquartett: Katharina Wildermuth, Noémi Zipperling (Violinen), Caspar Vincens (Viola) und Lukas Sieber (Cello), wobei “Aris“ aus den Endbuchstaben der vier Vornamen gebildet ist.

Nach dem Auftritt möchte man den Namen “Aris“ aber gern auch mit dem griechischen “áris-tos-bester“ verbinden, denn es zeigte sich wohl, dass es hier um eines der “besten“ jungen Nachwuchsquartette ging.

Noch einen anderen Beinamen könnte man beilegen: “con brio - mit Schwung“. Nämlich schon den Anfang von Haydns spätem “Quinten-Quartett“ (op. 76/2, 1797), der als ernst und schwer gilt mit seiner flächigen Thematik zu vier halben Noten mit gegliederten Gegenmelodien, verwandelten die Musiker mit vorwärts drängendem Schwung in einen nie langweilenden, mitreißenden Satz. Das idyllische Andante wurde in seiner spielfreudigen Darbietung zur Freude nicht nur des Publikums, sondern auch der Ausführenden. Der experimentierfreudige Haydn war zu erleben im so genannten “Hexenmenuett“, in dem vier Musiker ein Duett in Kanonform sowie düsterem Moll vollführen und die Primgeigerin in hoher Lage auf der e-Saite brillieren konnte. Das Quartett, einem ungarischen Aristokraten gewidmet, sollte sicher auch etwas “All’ ongarese“ klingen wie gedehnte Fermaten, kleine Schleifer und Doppelgriffe andeuteten, so dass in der kurzen Spieldauer von ca. 20 Minuten ein amüsantes, abwechslungsreiches und auch geistig anspruchsvolles musikalisches Geschehen zu erleben war, vor allem aber auch klar wurde , dass die in den Noten Haydns schlummernden Schätze von begeisterten musikantischen Könnern erweckt werden müssen.

In der Mitte Max Regers Streichquartett op. 54 (1900/1), mit dem sich gewisse Vorstellungen und Vorurteile verbinden: nicht ganz zu Unrecht etwa die, dass Beethovens letzte Quartette im Vergleich zu Regerschen spieltechnisch reines Kinderspiel seien, doch wohl zu Unrecht die, dass Reger vor allem Kompliziertes, Zügelloses, Überladenes, musikalisch Schroffes biete. Das spieltechnisch so kompetente Aris-Quartett suchte vor allem letzteren Pauschalurteilen energisch entgegenzutreten und die zweifellos musikantische und melodiöse Ader Regers herauszustellen. Zwar erregte so manche seiner chromatische Hetzjagden eher des Publikums Bewunderung für die instrumentalen Fähigkeiten des Ensembles, aber auch dessen Ohren konnten sich an den vielen schönen gesanglichen Themen, Überleitungen und Schlüssen erfreuen sowie den Wechsel von jähen Ausbrüchen und meditativer Gesanglichkeit spannungsvoll erleben. Besonders im Mittelsatz mit Variationen konnte das Quartett die sangliche, wunderbar harmonisierende Kunst Regers erklingen lassen. Gefallen haben dürfte auch das als Kehraus gedachte barockisierende Finale des Quartetts, das lebensfroh und gut gelaunt von den Musikern musiziert wurde, die doch dabei nicht das nachdenklich Sangliche vergaßen.

Beethovens “Quartetto serioso“ (op. 95, 1810 f.) gehört zu dessen mittleren Quartette, erscheint indes wie ein Vorbote der komplizierten späten fünf, verlangt jedenfalls verlangt von Ausführenden wie Publikum mehr Anstrengung als seine Vorgängerquartette. Das Ensemble des Abends gewann mit seiner Interpretation gleichwohl die Gunst des Publikums, das typisch Beethovensche Charakteristica erlebte wie den effektvollen Wechsel von energisch drängender, barscher Thematik mit lyrisch sanglicher Melodik. So zu hören besonders auch im “verspielt liebenswürdigen“ zweiten Satz, wo alle Instrumente in ihrer typischen Klangfarbe - begünstigt noch durch die Fugen-Form - schöne Melodik einfühlsam vortrugen. Zum Beethoven-Quartett gehört meist ein fünfteiliges Scherzo, bei dem auch hier aggressiv drängendes mit ruhig choralartigem Musizieren alternierte. Das interessante dreiteilige Finale, das sich im Tempo von Larghetto über Allegretto zu Allegro molto steigern soll, war gekonnt inszeniert und steuerte erfolgreich auf einen begeisterten Schlussapplaus zu. Für den bedankte sich das Quartett mit Zugaben aus Mendelssohns Quartett op. 44,2 (1827), einem Andante und Allegro, letzteres eines der berühmten mendelsohnschen Elfenscherzi. Hier blitzten noch einmal die musikantische Qualitäten des Quartetts auf: gefühlvolle Kantabilität und schwungvolle Virtuosität.

30.09.14

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