WERBUNG


Volksbank Neckartal

Gelita

Sparkasse Neckartal-Odenwald

Werben im EBERBACH-CHANNEL

www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de
28.03.2024
                   WhatsApp-Kanal
Das Wetter in: 
EBERBACH
 STARTSEITE  |  VIDEOS  |  TERMINE  |  DISKUSSION  |  ANZEIGENMARKT 

Nachrichten > Kultur und Bildung

Ein kleines Festival der Violine


(Foto: privat)

(bro) (usp) Der im August in Hirschhorn wieder stattfindende Meisterkurs von Prof. Nobuhiko Asaeda wird am 25., 26. und 28. August zu drei besonderen Konzerten führen mit Violinmusik vom Feinsten, quasi als ein kleines Festival der Violine.

Mal als Soloinstrument (Solistenkonzert in der evangelischen Kirche Neckarsteinach, Donnerstag, 25. August, 20 Uhr), mal im Streichquartett (Freitag, 26. August, 19 Uhr, Kammerkonzert in der evangelischen Kirche Waldkatzenbach), mal im Orchesterkonzert (Klosterkirche Hirschhorn, Sonntag, 28. August, um 18 Uhr) präsentiert sich hier die Violine in der Vielfalt all ihrer musikalischen Ausdrucksfähigkeit. Neben der profunden Ausbildung am Instrument und einer vertieften Sicht auf die ausgewählten Werke ist vor allem die gemeinsame Freude von Menschen verschiedener Kulturkreise am Musizieren und sich Austauschen wichtigster Aspekt bei der Teilnahme an diesem Meisterkurs, mit dem der international renommierte Konzertgeiger Nobuhiko Asaeda in den letzten Jahren immer wieder Maßstäbe von höchstem musikalischen Niveau gesetzt hat.

Violinmusik des Barocks steht auf dem Programm des Solistenkonzertes. J.S. Bach hat auch als Violinkomponist in seinen Sonaten/Partiten sowohl technisch als auch musikalisch -kompositorisch hier Unerreichtes geschaffen - eine Herausforderung an jeden Solisten, bei aller technischen Schwierigkeiten nicht die Gestaltung, Dramaturgie und musikalische Empfindung der Sätze aus dem Auge zu lassen. Die Solo-Sonate g-moll (BWV 1001) wird von der jungen japanischen Geigerin Akari Uozumi interpretiert, Preisträgerin mehrere Wettbewerbe, die erstmals am Hirschhorner Meisterkurs teilnimmt. Takako Igarashi, deren internationale Karriere als Violinistin bereits begonnen hat, spielt die Sonate a-moll (BWV 1003). In den drei Sonaten - im Stil der Kirchensonaten gehalten - setzt Bach im Gegensatz zu den von Tanzsätzen bestimmten Partiten - eine Fuge ein und verlangt polyphones Spiel auf der Violine. Interpretation und Musikverständnis haben sich geändert zu den Zeiten, als ein Musikkritiker im 19. Jahrhundert schrieb: „Man kann selbstverständlich eine dreistimmige Fuge nicht kontinuierlich auf der Geige spielen. Doch mit Hilfe von Doppelgriffen und Bocksprüngen von einer Stimme zur anderen kann man das scheußliche Gespenst einer Fuge heraufbeschwören, was verzeihlich erscheint, wenn Bach und Joachim dafür einstehen.“ Den Bach’schen Sonaten sind zwei Telemann’sche Konzerte gegenübergestellt: Konzerte für vier Violinen in C-Dur und D-Dur, in denen Klangkontraste und der Einfallsreichtum im Vordergrund stehen, weniger polyphone Techniken. Weiterer Solist ist hier der in New York lebende und in verschiedenen Orchestern mitwirkende Geiger Hisaichi Shimura. Eine Passacaglia in c-moll von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704), einem der bedeutendsten Violinisten seiner Zeit, gespielt von Chiharu Moriyama, Bratschistin aus Tokio, ergänzt das Programm.

Die beiden anderen Konzerten bestimmt Mozart’sche Musik. Mit keiner Musikgattung hat dieser kompositorisch so gerungen als mit dem Streichquartett. Während seines Wiener Aufenthaltes im Spätsommer 1773 entstanden die Streichquartette KV 168-173. Die revolutionären musikalischen Gedanken eines Joseph Haydn, der, des „galanten Stil“ überdrüssig, in seinen Quartetten op 17 und 20 größere musikalische Vertiefung und Durchdringung sich erarbeitet hatte, hatten den jungen Mozart beeindruckt - vielleicht sogar aus der Bahn geworfen wie später die Begegnung mit der Musik eines J.S. Bach- und das Verlangen, sich dem Haydn’schen Vorbild zu nähern, ausgelöst. In den sechs dem väterlichen Freund Haydn gewidmeten in den ersten Wiener Jahren entstandenen (1785 erschienenen) Streichquartetten hatte Mozart nun seinen eigenen persönlichen Quartettstil gefunden, „als Frucht langer und mühsamer Arbeit“, wie er selbst in seiner Widmung schreibt - „Musik aus Musik“ und „kaum persönlichere Werke von ihm“, wie Alfred Einstein diese Werke charakterisiert. Aus dieser Quartettgruppe erklingt das Streichquartett A-Dur KV 464, das wiederum bei Beethoven seine musikalischen Spuren hinterlassen hat.. Einer Anekdote nach hat Mozart dem erkrankten Michael Haydn, der sechs Duos abzuliefern hatte, mit der Komposition von zwei Duos aus der Verlegenheit geholfen. So entstand das Duo G-Dur KV 423 für Violine und Bratsche. Seit der Renaissance war ein Duo eine „kuriose Musikgattung in ihrer Mischung von Virtuosität, einem didaktischen, etüdenhaften Anhauch und gelegentlichen gelehrten Anwandlungen. All das hat Mozart konserviert, das Virtuose, das Lehrhafte, das Strenge- und dennoch Kunstwerke höchster Art geschaffen von einer Frische, Laune ,Geigenmäßigkeit, die sie zu Unika ihrer Art machen“ (Einstein).

Abschluss der Konzertreihe bildet das Orchesterkonzert mit N. Asaeda als Solist beim Violinkonzert G-Dur in der Klosterkirche Hirschhorn. Im Dezember 1783 vollendete Mozart gleichsam als Summe seiner kontrapunktistischen Studien und seines Verhältnisses zu J.S. Bach seine c-moll Fuge für zwei Klaviere. 1788 arrangierte er nun dieses Werk für Streichquartett oder Streichorchester. Den Platz eines damals unvollendeten Präludiums nimmt nun ein Adagio ein, eine Einleitung von ähnlicher Wucht und Größe wie die Fuge (Adagio und Fuge, KV 546). In seinen 1775 entstandenen Violinkonzerten präsentierte sich der Salzburger Konzertmeister in aller Jugendfrische, der nicht nur geigerische Fähigkeiten, sondern auch seine kompositorische Schaffenskraft mit den besonderen Klangfarben und dem Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester zeigen wollte. Dieser neue persönliche Konzertstil offenbart sich erstmals in dem hier gespielten dritte Konzert G-Dur (KV 216), „ein Wunder in Mozarts Schaffen“(A. Einstein). Die Sinfonie-Trias aus den Jahren 1773/74 - Sinfonie C-Dur (KV 200),g-moll (KV 183) und A-Dur (KV 201) bilden ebenfalls einen Meilenstein im sinfonischen Schaffen Mozarts. Bei der hier gespielten C-Dur Sinfonie ersetzt Dramatik mit einer feinen Durchbildung des thematischen Materials frühere Festlichkeit. Das Menuett ist kaum mehr ein Einschiebsel zwischen dem getragenen langsamen Satz und dem im Presto gehaltenen ouvertürenartigen fulminanten Finalsatz.

Nicht nur eine exquisite Auswahl der Stücke zeichnet die drei Konzerte aus, sie sind auch eine musikalisch - violinistische Reise von Bach zu Mozart, zwei Komponisten, die Nobuhiko Asaeda besonders am Herzen liegen und er kongenial interpretiert..

12.08.16

Lesermeinungen

Lesermeinung schreiben

[zurück zur Übersicht]

© 2016 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de Druckansicht
eMail senden nach oben

[STARTSEITE]    [VIDEOS]    [TERMINE]    [DISKUSSION]    [ANZEIGENMARKT]
©2000-2024 maxxweb.de Internet-Dienstleistungen
[IMPRESSUM] [DATENSCHUTZERKLÄRUNG]


WERBUNG


Werben im EBERBACH-CHANNEL

Rechtsanwälte Dexheimer

Catalent

Zorro