Hotel- und Gaststättenverband sah sich an der Basis um

(hr) (cr) Auf Einladung des Hotel-und Gaststättenverbandes im Rhein-Neckar-Kreis waren heute der 1. Vorsitzende Arnold Farnow, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Bernd Fellmer sowie Pressereferent Hans Todt in Eberbach unterwegs, um sich vorort über Probleme der Eberbacher Gastronomen zu informieren. Fragen zu Gastronomenhaftpflicht, Produkt-, Betriebs- und Arbeitshygienevorschriften und vor allem die Teuerung duch den Euro wurden heute im Hotel Krone-Post diskutiert. Hans Todt sieht das Gastronomiegewerbe "zu Unrecht an den Pranger gestellt". Preiserhöhungen seien wegen gestiegener Kosten wie etwa Tariferhöhungen und diversen Steuererhöhungen schon vor längerer Zeit nötig gewesen. Man habe damit gewartet bis zur Euroumstellung, da man hierfür ohnehin habe neue Speisekarten gestalten müssen - keine sehr günstige Lösung, wie Ute Klinge vom Hotel Neckarblick, feststellte, weil die Bevölkerung die Preiserhöhungen lediglich mit dem Euro in Verbindung bringe. Bundesweit gäbe es eine Teuerung von 3,8 % im Hotel- und Gaststättenbereich. Rolf Uhrig vom Gasthaus Kühler Krug stellte allerdings fest, dass seine Vorkosten im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 10 % gestiegen seien. Bernd Fellmer meinte, dass auch die Bürokratisierung zu erheblichen Mehrkosten führe, weil viel Arbeitszeit für die Bearbeitung von Dokumenten eingesetzt werden müsse. Ein weiteres Problem gäbe es bei benötigten Krediten: Die Banken gäben oft keine oder nur unter erschwerten Bedingungen Kredite an Gastronomen. Eine Veranstaltung zu dem Thema "So verbessere ich meine Bonitätsziffer beim Kredit-Rating" findet am 19. Juni 2002 in der Stadthalle Hockenheim statt. Farnow erwähnte, dass man in den kommenden beiden Jahren mit immerhin 20% Insolvenz rechnen müsse, rund 31% der Betriebe arbeiteten ohne Gewinn.
Einig war man sich darin, dass die Bärlauchtage 2002 wieder ein voller Erfolg waren. Man sei auch weiterhin bemüht, mit Freundlichkeit, gutem Service und nettem Ambiente für die Erhaltung der Tischkultur zu sorgen. "Eine gepflegte Mahlzeit dient der Kommunikation und schafft den Menschen die Möglichkeit der Begegnung", so Hans Todt. Bernd Fellmer geht davon aus, dass es zu einer Normalisierung in der Gastronomie nach der Urlaubssaison kommt. Die Gäste hätten dann einen Preisvergleich zum Ausland und müssten feststellen, dass Deutschland immer noch günstig ist.

03.06.02

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