28.03.2024

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Wie Licht in der Dunkelheit

(ag) Mit einer eindrucksvollen Chor- und Orchesterleistung unter dem souveränen Dirigenten Godehard Weithoff wurde heute Abend in der voll besetzten Kirche Sankt Johannes Nepomuk in Eberbach Rossinis „Stabat Mater“ aufgeführt.

Rossinis unglaubliche Begabung für die Oper hat sich in diesem geistlichen Werk verdichtet, ein Werk voller melodischer und harmonischer Erfindung, welches in italienischer Anmut ein Trauerthema entfaltet und vielleicht deshalb in seiner Melodik frisch und hell bleibt. Zudem: Die Vertonung der frühmittelalterlichen Strophen (von Iacopone da Todi/Johannes Bonaventura), die die Schmerzen Mariens im Mitleiden bei der Passion des Sohnes beschreiben, verklären sich im Trauervollen, im Verwundeten, doch auch im Entflammten, erzählen von der Liebe zu Gott, die jeden Menschen beschützt.
Das immer wieder ins Opernhafte strebende Klangliche wurde sehr gut vom Chor, Orchester und einem tollen Quartettteam entfaltet. Die achte Sequenz „Aria e Coro“ mit dem „Inflammatus et accensus per te, Virgo, sim defensus in die judicii“ nahm der Zuhörerschaft fast den Atem: „Entflammt und entzündet durch dich, Jungfrau, wäre ich geschützt am Tage des Gerichtes.“
Wie Licht die Dunkelheit durchflutet, so scheint diese Komposition durchflutet zu sein. Als habe sich italienische Sonne darin breit gemacht, als strebe die Musik danach, dem gläubigen Menschen von der Schönheit eines bodenständig gelebten heilvollen Lebens zu verkünden, eben auch in einer leichten Art, ergriffen nicht immer wieder schwebende und wegtragende Töne den Orchesterklang, so als wolle der Komponist damit von einem weiten Raum über der Erde erzählen und das Leiden Jesu ergründen.

Künstlerinnen und Künstler:
Heidelberger Kantatenorchester unter der Leitung von Godehard Weithoff
Maraile Lichdi (Sopran)
Bhawani Moennsad (Mezzosopran)
Andreas Scheidegger (Tenor)
Markus Flaig (Bass)

Werke:
Wolfgang Amadeus Mozart: Fantasie in f-Moll, KV 608
Wolfgang Amadeus Mozart: Kyrie, KV 341
Gioachino Rossini: "Stabat Mater"

Infos im Internet:
www.markus-flaig.de
moennsad.de

11.03.07

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