28.03.2024

Nachrichten > Kultur und Bildung

Vernissage am 27. August im Langbein Museum


(Foto: privat)

(bro) (sh) Im Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation feiert auch die Evangelische Kirchengemeinde das 125-jährige Jubiläum ihrer Kirche. Zu diesem Anlass zeigt das Langbein Museum in Hirschhorn eine Sonderausstellung: „125 Jahre Evangelische Kirche Hirschhorn“, die am Sonntag, 27. August, um 17 Uhr eröffnet wird.

Mit Bildmaterial, Dokumenten und Gegenständen wird die Geschichte der Evangelischen Kirche Hirschhorn lebendig erzählt, und es werden Persönlichkeiten vorgestellt, die eine aktive Rolle in der Geschichte der Hirschhorner Kirche gespielt haben. Zur Eröffnung der Sonderausstellung sind nicht nur die Würdenträger der evangelischen Kirche eingeladen, sondern alle, die sich für die Kirche und ihre Geschichte interessieren. „Das historische Material ist umfassend und erzählt seine eigene Story“, verspricht Initiator Dr. Ulrich Spiegelberg.

Die Evangelische Kirche ist bis heute unverwechselbarer Teil des Hirschhorner Stadtbildes und eines ihrer Erkennungsmerkmale. Zu ihrer Einweihung am 7. November 1892 reiste eigens der Großherzog an, um dem feierlichen Festgottesdienst beizuwohnen. Es sollte sein einziger Besuch in Hirschhorn bleiben.

Relativ früh hielten Luthers Gedanken in Hirschhorn Einzug, als sich die Ritter ab 1526 der Reformation zuwandten und diese auch in ihrem Herrschaftsbereich förderten und durchzusetzen suchten.

Nach einer wechselhaften Geschichte erlosch 1719 die Evangelische Gemeinde in Hirschhorn. Für die letzten evangelischen Gemeindeglieder war die Neckarsteinacher Kirche - zumindest vorübergehend - der nächste Ort, wo sie noch einen evangelischen Gottesdienst besuchen konnten.

Knapp einhundert Jahre später, mit dem Übergang nach Hessen im Jahr 1803, kamen wieder die ersten Protestanten ins damals rein katholische Hirschhorn: Es waren vor allem hessische Beamten - Landrat, Landgericht, Forst, Finanzverwaltung, später Polizei, Post, Bahn. Die kleine evangelische Gemeinde war zunächst in Neckarsteinach eingemeindet. Doch der Kirchenbesuch in Neckarsteinach war ihnen zu mühsam, so dass bald der Wunsch nach Gottesdienst und einer Kirche vor Ort entstand. Im Jahr 1854 ergab sich die Möglichkeit, einen evangelischen Gottesdienst im ehemaligen Rittersaal des Schlosses zu feiern. Hirschhorn wurde sozusagen zur Neckarsteinacher Filiale mit eigenem Pfarrverwalter, bis die Gemeinde, inzwischen auch durch Langenthal verstärkt, so gewachsen war, dass sie sich 1890 als eigenständig etablieren konnte.

Dies war zugleich der Startschuss für ein weiteres großes Vorhaben, den Kirchenbau. Der Bauplatz wurde am 12. Juli 1891 eingeweiht, die Grundsteinlegung fand am 12. August 1891 statt. Auf den Tag genau zwei Jahre später wurden Turmkreuz und Hahn aufgesetzt. Der Gesamtbau kostete damals rund 60.000 Mark. Turmuhr und Orgel folgten in weiteren Abschnitten, ebenso das Pfarrhaus. Ab diesem Zeitpunkt verfügte die junge evangelische Gemeinde über alle wichtigen Einrichtungen für ihr kirchliches Leben - bis heute.

Die Sonderausstellung 125 Jahre Evangelische Kirche in Hirschhorn erzählt die Geschichte einer Gemeinde, die heute fester Bestandteil Hirschhorns ist und seine Identität wesentlich mitprägt. Sie zeigt mit altem Bildmaterial so manche neue Perspektiven und lässt nachempfinden, wie es ist, eine eigene Kirchengemeinde zu gründen und ihr eine Kirche zu errichten.

17.08.17

© 2017 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de